Gruppenfoto der Bereitschaftsmitglieder Bad Kohlgrub, Unterammergau und Oberammergau
Foto: © Bergwacht Bad Kohlgrub Gruppenfoto der Bereitschaftsmitglieder Bad Kohlgrub, Unterammergau und Oberammergau

Große Bergwachtübung im Einsatzleitbereich Ammertal

Zwei abgestürzte Personen im steilen Waldgelände am Falleralmbach, davon mindestens eine lebensbedrohlich verletzt. So lautete am Samstag, den 23.07.2022 um 09:00 Uhr morgens, die Einsatzmeldung, mit der zuerst der Einsatzleiter Ammertal und anschließend alle drei Bergwacht Bereitschaften im Einsatzleitbereich alarmiert wurden.

Da sich die Einsatzstelle im Dienstgebiet der Bereitschaft Bad Kohlgrub befindet, wurde die Kohlgruber Bergwacht zuerst alarmiert. Ein Team rückte zur Erstversorgung und Lageerkundung aus. Schnell war in der Einsatzleitung klar, dass eine luftgebundene Rettung nicht möglich ist, da kein Hubschrauber verfügbar war. Es waren also ein zweites Rettungsfahrzeug sowie zusätzliche Einsatzkräfte für eine aufwendige Bergung notwendig. Die Nachbarbereitschaften Unter- und Oberammergau wurden zur Unterstützung nachalarmiert.

Zuerst stieg ein kleines Team zur Beurteilung der Verletzungen und der medizinischen Versorgung zu den beiden Verunglückten ab. Der Fokus lag vorerst bei dem lebensbedrohlich verletzten Holzarbeiter, mit Verdacht auf eine Beckenfraktur. Die Versorgung der leichter verletzten Frau übernahm ein zweites medizinisches Team, das kurz nach dem ersten Team an der Einsatzstelle eintraf. Beide Patienten wurden dem Verletzungsmuster entsprechend behandelt und zum Abtransport jeweils in einen Bergesack mit Vakuummatratze umgelagert.

Parallel zu der medizinischen Versorgung bereiteten zwei Teams die technische Rettung aus dem steilen Graben vor. Für eine zügige und gleichzeitig schonende Bergung des Schwerverletzten wurde ein sog. V-Aufzug mit Dyneemaseil aufgebaut. An diesem wurde der Patient samt Bergretterin durch Spannung des Seils zuerst senkrecht auf die richtige Höhe nach oben und dann in Richtung Forstweg gezogen. Nach dem Ablassen wurde der Patient sofort in das bereitstehende Rettungsfahrzeug verladen und zur Übergabestelle mit dem Rettungsdienst transportiert.

An anderer Stelle bauten weitere Kameraden zeitgleich den sogenannten Luggi-Zug, eine erst neu entwickelte Bergemethode, auf. Dieser Seilaufzug wurde genutzt, um die leichter verletzte Patientin, bereits während der Bergung der anderen Person, ebenfalls zügig zu einem Rettungsfahrzeug zu bringen. Auch sie wurde zur Übergabe an den Landrettungsdienst ins Tal transportiert.

Nachdem beide Bergungen abgeschlossen und die Patienten abtransportiert wurden, bauten alle Beteiligten die Seilaufzüge ab, um zum Abschluss der Übung bei einer Brotzeit im Bergwachthaus Bad Kohlgrub zusammenzukommen und den Einsatz Revue passieren zu lassen.

Insgesamt waren an der Übung ca. 30 Mitglieder aller drei Bergwacht Bereitschaften beteiligt. Die Zusammenarbeit hat, wie gewohnt, reibungslos und Hand in Hand funktioniert. Sowohl die medizinische Versorgung der Verunglückten als auch die technische Bergung aus dem steilen Waldgelände hat hervorragend geklappt. Die Einsatzkräfte, Ausbilder und Übungsleitung waren rundum zufrieden mit der Leistung.

Fotos: © Bergwacht Bad Kohlgrub, Oberammergau und Unterammergau

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